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Vorwort des Herausgebers
Rezession, Schrumpfung, Nullwachstum, Erholung, Aufschwung, Blase, alles Stichworte, mit denen die Entwicklung der europäischen Wirtschaft in den letzten 12 Monaten von Experten und Medien charakterisiert wurde. So turbulent die jüngsten Entwicklungen der Wirtschaft ausfielen, so gegensätzlich wurde auch deren zukünftige Entwicklung prognostiziert. Worauf können sich Unternehmen nun noch verlassen und nachhaltige strategische Entscheidungen fällen, wenn die einzige Konstante die Unsicherheit ist?
In Zeiten diskontinuierlichen Wandels gilt es umso mehr, ein szenarisches Gesamtbild zu entwickeln, das auch vor dem Hintergrund veränderter Voraussetzungen und Herausforderungen Sinn macht. Im Kern steht dabei die unternehmerische Kompetenz, Reaktionsfähigkeit und -geschwindigkeit als integrierter Bestandteil in Unternehmenskultur, Strategie und Prozesse zu verankern und so die stetige Weiterentwicklung des Unternehmens als organisationales Selbstverständnis zu festigen. Durch interne und externe Entwicklungen entstehende Dissonanzen können so effektiv bewältigt und sogleich als produktive Innovationstreiber für Transformationen eingesetzt werden, um eine Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit zu erzielen.
Seitens des Managers setzt dies sowohl ein konsequentes Beobachten und Analysieren des Unternehmens und dessen Umwelt und Anspruchsgruppen, als auch die permanente Weiterentwicklung des eigenen Potentials in der Form von Aus- und Weiterbildung voraus. Ein solches individuell situativ einsetzbares Rüstzeug vermittelt die St. Galler Business School über das mittlerweile viele Jahre bewährte St. Galler Verständnis eines umfassenden, integrierten und nachhaltigen Managements.
Das vom ehemaligen wissenschaftlichen Leiter der St. Galler Business School, Prof. Dr. Dres. h.c. Knut Bleicher, entwickelte Konzept Integriertes Management vermittelt umfassendes Management Wissen, welches heute mehr denn je dazu geeignet scheint, aktuellen Herausforderungen gewachsen zu sein. So ist es nur logisch, dass dieser universelle und omnipotente Ansatz sämtlichen Aus- und Weiterbildungsprogrammen – Seminaren, Diplomstudiengängen als auch innerbetriebliche Veranstaltungen – der St. Galler Business School zu Grunde liegt.
In diesem Zusammenhang dürfen wir Ihnen auch 2015 abermals 3 Bände mit ausgesuchten Diplomarbeiten, welche im Rahmen von Studiengängen der St. Galler Business School verfasst worden sind, präsentieren. Im Rahmen ihrer Studien haben AbsolventInnen der berufsbegleitenden Studiengänge Herausforderungen im Umfeld eines ganzheitlichen und integrierten Managements erarbeitet.
In aktuell 18 Sammelbänden (3 Bände im Jahr 2010, 3 im Jahr 2011, 3 im Jahr 2012, 3 im Jahr 2013, 3 Bände im Jahr 2014 und 3 Bände im Jahr 2015) werden wesentliche Herausforderungen erfolgreichen integrierten Managements diskutiert und anhand konkreter praktischer Unternehmensbeispiele nachvollziehbar illustriert. Damit soll der Leserschaft erneut eine Plattform geboten werden, sich ausgehend vom St. Galler Management Ansatzes mit aktuellen praxisnahen Fragestellungen aus der Wirtschaft auseinander zu setzen.
Die Steigerung der Effizienz von Prozessen durch die Identifikation von Optimierungspotentialen steht im Fokus des Band 18. Unter dem Arbeitstitel „Analyse und Optimierung zur Steigerung der Prozesseffizienz im Bereich Herstellung am Beispiel der Streuli Pharma AG“ evaluiert Andrea Wangenheim auf Basis einer systematischen Geschäftsprozessanalyse in einem spezifischen Herstellungsbereich Potentiale für eine Steigerung der Produktionsleistung. Aufbauend auf den durch die Analyse gewonnenen Erkenntnisse werden konkrete Massnahmen zur gewinnbringenden Realisierung der Prozessoptimierung, zur Erweiterung der Produktionskapazität sowie zu Kosteneinsparungen aufgezeigt.
Band 16 widmet sich der Analyse von Märkten zur Identifikation potentieller Geschäftsfelder und darauf aufbauend einer schrittweisen Entwicklung von integrierten Strategien. In dem ersten Beitrag von J. Schmidt wird unter dem Titel „Produkt und Marktstrategie für ProRC“ auf Produktebene eine umfassende strategische Analyse der Marksituation im Versicherungsbereich vorgenommen. In Kombination mit dem aktuellen Produktportfolio sowie der Abwägung verschiedener strategischer und operativer Optionen entsteht daraus ein fundiertes und durchgehend umsetzungsorientiertes Produkt- und Marktkonzept.
Der zweite Beitrag umfasst das Unternehmensgründungsprojekt „AUBERG®“ von Michael Klade. In einem ganzheitlichen Ansatz zeigt die Arbeit die Generierung eines Business Plans, welcher grundlegende strategische Fragestellungen beantwortet und die für den Aufbau eines neuen Unternehmens essentiellen Elemente beschreibt: von der Geschäftsidee über die Produktbeschreibung, die Marktund Branchenanalyse, bis hin zu einer Geschäftsfeldstrategie mit dem entsprechenden Marketing sowie die Planung der notwendigen, unterstützenden Strukturen und Ressourcen. Ein konkreter Zeitplan zur Umsetzung des Business Plans rundet diesen Beitrag ab.
Die Organisation als soziales System mit festen und dynamischen Strukturen bedarf der stetigen Anpassung an Veränderungen der Umwelt. Mit der kontinuierlichen Weiterentwicklung und Optimierung einer Organisation beschäftigt sich Band 17. Im ersten Beitrag von Christian Grajek wird unter dem Titel „Optimierung der Projektportfolioplanung am Beispiel der Sparkasse Leipzig“ ausgeführt, weshalb das (Multi-)Projektmanagement als Gestaltungselement des organisatorischen Wandels auf einer strategischen Ebene in den Kern der unternehmerischen Entscheidungen rückt. Im Zentrum stehen dabei typische Werkzeuge zur mehrdimensionalen Projektbewertung, welche durch die Nutzwertanalyse Empfehlungen für eine objektive sowie transparente Auswahl und Gestaltung des Projektportfolios schaffen.
Der zweite Beitrag „Entwicklung einer Vorgehensweise zur unternehmensübergreifenden Planung und Steuerung in der voestalpine Steel Division“ von Christian Wolfsteiner beschäftigt sich mit der Gestaltung eines unternehmensweiten Forecast zur Absatzplanung. Für den optimalen Einsatz limitierter Produktionskapazitäten wird der Prozess zur Erstellung möglichst genauer Absatzprognosen analysiert und neu definiert. Dieser rollierende Prozess ermöglicht eine schnelle Reaktion auf Bedarfsschwankungen. Schlussendlich wirkt sich die erhöhte Flexibilität über die entsprechenden vor- und nachgelagerten Prozesse positiv auf das Gesamtergebnis des Unternehmens aus.
Die hier vorgestellten Diplomarbeiten sollen zum Reflektieren und Nachdenken anregen, um auch in Zeiten der Unsicherheit kreative und nachhaltige neue Wege einzuschlagen. Wir hoffen mit den vorgestellten Tools und Ansätze sowie konkreten Analysen und Handlungsempfehlungen der vorliegenden Bände den Interessierten und umsetzungsorientierten Manager für eine Innovative Zukunft zu inspirieren
Dr. Christian Abegglen
Gründungsdirektor und Verwaltungsratspräsident der St. Galler Business School